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BeitragVerfasst: 12.02.2012, 15:12
Benutzeravatarneu in der Gruftneu in der GruftBeiträge: 403Wohnort: Crystal LakeRegistriert: 01.12.2011, 20:21
Hier habe ich was besonderes für euch.
SerenaTheBloodyAngel, aus unserem Jason Fan Forum hat sich da eine ganz besondere Geschichte ausgedacht.
Macht wirklich Spaß die zu lesen. Diese hat mir so gefallen das ich sie gleich gefragt habe..ob ich sie euch mal Zeigen darf.
Diese Geschichte ist noch nicht fertig. Wenn es euch gefällt, werde ich die noch kommenden Folgen senden:


Hier ist eine neue Story aus dem Hause Bloody Angel. Worum gehts? Victoria, eine siebzehnjährige Horrorfilmfanatikerin wacht eines Morgens auf und muss feststellen, dass ihre Klassenkameraden durch die Slasher aus ihren Lieblingsfilmen ausgetauscht wurden! Eingeklemmt zwischen Michael, Jason und Co. muss sie versuchen, den Verstand zu behalten und die große Entscheidung zu treffen, wer sie zum Schulball begleiten darf...

SerenaTheBloodyAngel Proudly presents

Titel: Die Slasher-High - Wer hier Sinn sucht, ist selbst schuld!
Genre: Horror/Komödie/Parodie
Rating: P18
Charaktere: Victoria, Pinhead, Chucky, Tiffany, Jason, Glen, Glenda, Freddy, Michael, Leatherface, Hannibal, Nikoletta, Angelique, Damien Thorn, Ghostface usw.
Warnung: Lime, Gewalt, schwarzer Humor, in späteren Kapitel Schnulz

Kapitel 1
Slasher ahoi!

,,Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon wieder da? Habt ihr auch so gut geschlafen, na dann ist ja alles klar", sang ich mürrisch, als ich an diesem eigentlich stinknormalen Morgen aus dem Bett kroch, mir die Augen rieb und mich ehe ich versah auf dem Boden befand. Welcher gottverdammte Mistkerl hatte dieses Buch da liegen lassen?! Ich hob besagten Gegenstand auf. Seit wann besaß ich eine Ausgabe von "Voodoo für Dummies"? Scheißegal, beschloss ich kurzfristig.
Wundervoll, ich war mal wieder entzückend gelaunt. Für die ganz Dummen unter euch: Das war Ironie.
Also schlurfte ich ohne weitere Zwischenfälle in mein mit PINKEN Fliesen und PINKEN Kacheln ausgelegtes Badezimmer, stellte mich in die Dusche mit dem PINKEN Duschvorhang und beschloss, mir demnächst eine neue Wohnung zu suchen. Diese unglaublich furchtbare Farbe war eine Beleidigung für meine armen, armen Augen. Nach einer kurzen Dusche, bei der mir aufgefallen war, dass mein Duschgel zu neige ging, zog ich mich an und suchte meine Bücher zusammen.

Der Weg zur Schule war nicht sonderlich lang, doch es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit. Plötzlich ertönten hinter mir Schritte.
,,Morgen, Victoria!", flötete eine fröhliche Stimme, die mir auf seltsame Art und Weise bekannt vorkam. Als ich mich umdrehte, stand vor mir allen Ernstes Tiffany Ray, Chuckys Braut!
,,Hablablabka", versuchte ich mich zu artikulieren. Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit.
Sie fuchtelte mir ungeduldig mit der Hand vor dem Gesicht herum. ,,Alles okay mit dir?"
,,Äh.. ja... Hi, Tiffany. Ich war nur gerade ein wenig neben der Spur." Ich hatte wirklich keine Ahnung, was überhaupt los war und warum ich so selbstverständlich mit ihr redete, nachdem der erste Schock verdaut war.
,,Weißt du, bald ist ja der Abschlussball und ich will Chucky fragen, ob er mit mir hingeht..."
,,Hast du den Kerl immernoch nicht aufgegeben? Man, der poppt sich durch die gesamte Klasse, nicht mal vor Nikoletta und Angelique macht er halt, das weißt du doch." Woher wusste ich das so genau?
Tiffany zog eine Schnute. ,,Mag schon sein. Trotzdem. Selbst wenn er DICH einmal durchnehmen würde, ich wäre keinem von euch beiden böse. NOCH ist er nicht mein Freund."
,,TIFF!", sagte ich entrüstet und wunderte mich weiter darüber, dass ich so locker mit der guten Tiffany sprechen konnte.
Sie schmunzelte. ,,Ich habe gehört, dass Michael und Jason beide vorhaben, dich zum Ball einzuladen. Und, mit wem gehst du?"
,,Ich denke, ich werde solo gehen."
,,Oh." Tiffany machte ein enttäuschtes Gesicht. ,,Wer es wohl heute wieder mit wem treibt?"
Diese Frage war berechtigt, auch wenn ich nicht wusste, wieso ich mir dessen so sicher war.

Die Antwort bekam ich schneller als mir lieb war. Als Tiffany und ich den Klassenraum betraten, war Pinhead gerade dabei, Angelique zu vögeln, während Chucky Nikoletta begrapschte. Meine Fresse, das war keine Schule, das war ein verdammter Puff!
Ich muss ziemlich entsetzt ausgesehen haben, denn Tiffany kicherte. ,,Ach, das sind wir doch gewohnt. Och schau mal, sieht so aus als wäre Leatherface neuerdings vom anderen Ufer!"
Mein Blick folgte dem von Tiffany und blieb an Leatherface hängen, der gerade mit Antiknirps... äh, Antichrist (Die Autorin bittet diesen unziemlichen Versprecher zu entschuldigen) Damien Thorn flirtete! Oh Gott. Ich war der Ohnmacht nahe.
,,Wollen wir mitmachen?", raunte mir plötzlich eine raue, raue, sehr sehr raue Stimme ins Ohr, die ich gleich als die von Fred Krueger erkannte.
,,Ablablabla", brachte ich nur raus.
Er lachte dunkel. ,,Das werte ich als 'Ja'."
Schon wurde ich von dem Fleisch gewordenen Alptraum in Richtung Orgie geschoben. Einen letzten, nach Hilfe schreienden Blick konnte ich Tiffany noch zuwerfen, ehe ich gegen einen großen, muskulösen Körper prallte. *wock* Schon hörte ich Fred knurren:,,Geh uns aus dem Weg, Hockeypuck!"
Vor uns stand Jason Voorhees in seiner ganzen Größe, seine braunen Augen wanderten von mir zu Freddy und wieder zurück.
Kaum hörbar brachte ich ein "Bitte hilf mir!" über die Lippen. Jason packte den Alb daraufhin am Kragen und hob ihn einfach beiseite, ehe er mich etwas sanfter an der Schulter fasste und mit mir zu einer kleinen, nicht vögelnden Gruppe ging. Diese bestand aus Michael Myers, dem Creeper, Pumpkinhead und Damien, der sich endlich von Leatherface hatte losreißen können.
,,Dieser Idiot", kommentierte der Antiknirps... verzeihung, AntiCHRIST. ,,Ich konnte mich nur retten, weil ich Baskerville und Azrael auf ihn gehetzt habe."
Ich brauchte einen Moment um zu merken, dass Damien mit Baskerville und Azrael seinen riesigen, schwarzen Hund und seinen Raben meinte, die schon desöfteren für ihn getötet hatten. Soviel zu den besten Freunden des Menschen.
Als er meinen Blick bemerkte, meinte er nur:,,Du guckst wie ein Auto. Was ist los mit dir, Vicky?"
Ich verzog das Gesicht. Wenn es etwas gab, das ich nicht leiden konnte, dann war es, wenn man meinen Namen vergewaltigte!
,,Oh man, Damien", seufzte Tiffany, die gerade zu der Gruppe gestoßen war. ,,Du weißt doch, dass sie es hasst, wenn man ihren Namen abkürzt. Nicht mal ich darf das."
,,Ist ja schon gut... Tut mir leid, Victoria."
,,Schon... gut...?" Ich hielt es für besser, ihm zu vergeben. Eine Fehde mit dem Antikn...christen war das Letzte, was ich brauchte.
Jason gab einen amüsierten Laut von sich. Ich sah ihn giftig an. ,,Findest du das etwa lustig, Jason?"
Sofort setzte er den Unschuldsblick auf, der seine schönen braunen Augen so gut zur Geltung kommen ließ und mich schon fast dazu zwang, ihm zu vergeben.
,,Ach, schon gut", murrte ich nur. ,,Was haben wir eigentlich gleich?"
,,Mal sehen... Psychologie bei Mr. Lecter. Der kommt immer zu spät. Wahrscheinlich 'vernascht' er gerade die neue Referendarin", grinste Tiffany.
Wahrscheinlich lag unsere Referendarin gerade zerstückelt auf einem Teller, garniert mit Fava-Bohnen und zu dem Festmahl gab es höchstwahrscheinlich einen exzellenten Chianti.
,,Danach haben wir 'Überlebenskunde'. Ich habe wirklich keine Ahnung, welcher Psychopath sich dieses Fach ausgedacht hat, vor allem mit Jigsaw als Lehrer", meinte Damien.
Ghostface kam dazu. Er sah ziemlich lädiert aus, sein Umhang war zerfetzt und seine Maske dreckig. ,,Ich HASSE Überlebenskunde!"
,,Was ist denn mit dir passiert?", fragte ich stirnrunzelnd. Er sah aus, als wäre er in den Fleischwolf gefallen.
,,Ich musste in Überlebenskunde eine praktische Arbeit nachschreiben. HAST DU ÜBERHAUPT EINE AHNUNG, WAS JIGSAW UNTER EINER PRAKTISCHEN ARBEIT VERSTEHT?!"
,,Ich kanns mir in etwa vorstellen." Statt aller möglichen Horrorszenarien mit Blut und Foltergeräten tanzte gerade ein Ghostface im pinken Tütü durch meine Gedanken. DAS zu überleben, wäre sowohl für den Killer als auch für den Zuschauer mehr als schwer.
Endlich kam Hannibal rein. Sein Mund war noch ganz blutverschmiert. Seltsam, das passte nicht wirklich zu dem sonst so adretten Psycho.
,,Setzt euch", befahl er ruhig und sofort saß die gesamte Klasse auf den ihnen zugedachten Plätzen. Sogar die Pärchen hatten sich von der Anwesenheit des Lehrers dazu bewegen lassen, sich von einander zu trennen, wohl wissend, dass sie es dafür in der großen Pause doppelt so wild treiben würden.
Da saß ich also, eingekesselt zwischen Michael und Jason, lauschte Hannibal, wie er von der Psyche der Menschen redete und wie man daran erkannte, wie sie schmeckten (seiner Meinung nach schmeckten Schizophrene nach Hühnchen. Ich bezweifelte es. Aber er war ja zweifelsfrei ein Experte, was das anging.).
Es war unbeschreiblich langweilig. Ich zählte Schäfchen, beobachtete meine psychopathischen Klassenkameraden und versuchte einen klaren Kopf zu behalten. Das war allerdings verdammt schwer, da ich gerade zwischen Psychokillern saß und von Hannibal Lecter beigebracht bekam, dass man Leute mit Minderwertigkeitskomplexen am besten mit Käse überbackt!
Ich seufzte nur. Weiter hinten hörte ich Nikoletta mit Lady Bathory reden:
,,Ob Mr. Lecter wohl jemals eine abkriegt?"
,,Ich glaube eher nicht, dass ihm jemals eine Frau ihr Herz schenkt."
,,Kein Wunder, wenn man Hannibal Lecter sein Herz schenkt, brät er es in Rotwein an."
Auf das Gespräch der beiden reagierend sagte Hannibal ruhig:,,Ein Herz brät man nicht in Rotwein an, ihr beiden. Für so etwas nimmt man immer Weißwein."
Tiffany brach in pfeifendes Kichern aus. Und ich? Ich ließ den Kopf dreimal heftig auf den Tisch knallen, bis der Kannibale besorgt fragte:,,Geht es dir nicht gut, Victoria?"
,,Mir geht es bestens", nuschelte ich und rieb mir die schmerzende Stirn, auf der sicherlich gerade ein schöner, roter Fleck prangte.
Hannibal schüttelte nur den Kopf und ging zurück zum Lehrerpult.
Jemand tippte mir auf die Schulter, ich drehte mich um und sah direkt in die großen, traurigen Augen von Carrie White. ,,Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist, Victoria?"
,,Mir gehts bestens, Carrie, hab ich doch gesagt."
Sie schwieg und lehnte sich wieder zurück. Das Kreuz an ihrer Kette blitzte silbern. ,,Warum nimmst du dieses Ding nicht ab?"
Sie nahm das kleine Kreuz zwischen die Finger. ,,Ich trage es nurnoch aus Gewohnheit. Aber du hast recht." Mit einem kräftigen Ruck hatte sie das Schmuckstück von ihrem Hals entfernt und beförderte es mittels Telekinese in den Mülleimer.
Als ich mich wieder umdrehte, lagen zwei Zettel auf meinem Tisch. Die krakelige Handschrift auf dem einen musste von Jason stammen. Wie Tiffany angekündigt hatte, stand darauf in dunklem Blau die Frage: "Wihllst du mit mihr auff den Schuhlbal gen?" Ich beschloss, Jason demnächst Nachhilfe in Rechtschreibung zu geben, und faltete den anderen Zettel auf. Die Schrift auf diesem war sauber und gestochen scharf. Auch dort stand die Frage "Willst du mit mir auf den Schulball gehen?", geschrieben mit roter Tinte. Ich sah verstohlen von links nach rechts. Michael und Jason spähten mich gespannt an. Na super. Ich würde Jasons traurigen Blick nicht ertragen, wenn ich ihn abwies, aber würde Michael sich ein "Nein" gefallen lassen? Ich glaubte es nicht.
Unruhig sah ich zu Tiffany. Sie erwiderte meinen Blick mit hochgezogener Augenbraue. Sie grinste.
Das Klingeln riss mich aus den Gedanken. Alle strömten raus und ich wurde vom Strom mitgezogen.

Frische Luft umwehte meine Nase. Der Schulhof war voll mit Psychokillern. Michael und Jason wichen mir nicht von der Seite. Ich hielt ihre prüfenden Blicke kaum aus. Was sollte ich nur tun? Michael sah um einiges besser aus als Jason, aber Jason war mehr der gefühlsbetonte Typ, was man von Myers nur schwerlich behaupten konnte. Es war zum wahnsinnig werden!
Ich mochte beide, jeden mit seinen Macken und Eigenarten. Unnötig zu erwähnen, dass Halloween und Friday the 13th ohnehin meine Lieblingsfilme waren. Und ich verehrte Michael und Jason als meine Slashergötter (um ehrlich zu sein, Freddy quasselte mir zu viel). Wieso musste ich mich jetzt unbedingt für einen von beiden entscheiden?
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Michael zu einem Beet, dass die Schulleiterin hatte anlegen lassen, lief, eine weiße Lilie pflückte und dann wieder zu mir kam, um sie mir zu geben.
Manche mögen das Geschmacklos finden, immerhin sind weiße Lilien als Friedhofsblumen bekannt, aber diese wunderschönen Blumen, eigentlich ein Zeichen weiblicher Schönheit, waren meine Lieblingsblumen, neben weißen Rosen.
Ich lächelte Michael an und sagte leise:,,Danke... Michael. Woher wusstest du, dass das meine Lieblingsblumen sind?"
Er tippte mir nur mit dem Zeigefinger gegen die Lippen, woraufhin ich mich erinnerte:,,Oh, ja... du redest ja nicht. Tut mir leid."
Schon schob sich einge große Hand mit einem Gänseblümchen zwischen Daumen und Zeigefinger vor mein Gesicht. Ich war nun kein großer Fan von Gänseblümchen, aber irgendwie fand ich es niedlich, dass Jason sich solche Mühe gab. Trotzdem zog ich unbehaglich den Kopf ein, als ich merkte, wie die beiden wütende Blicke austauschten.
,,Victooooriaaaaa!", hörte ich Tiffany nach mir rufen. Na endlich! ,,Ich muss los, Jungs. Man sieht sich im Unterricht!", verabschiedete ich mich und flitzte zu meiner blonden Freundin.

,,Probleme?" Tiffany grinste mich an.
Ich sah sie düster an. ,,Ich weiß einfach nicht, wessen Einladung ich annehmen soll. Jason ist süß, aber Michael ist einfach so... beruhigend männlich. Weißt du was ich meine? Jason ist ja quasi noch ein Kind. Was soll ich nur tun?"
,,Ich an deiner Stelle würde..."
,,Die beiden vergessen und mich an Chucky ranschmeißen", beendete ich ihren Satz.





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Kapitel 2
Überlebenskunde... und deren Folgen



Nach der Pause hatten wir Überlebenskunde. Dieses Fach fand auf einem großen Feld hinter dem Schulgebäude (Seit wann war da ein verf*cktes Feld?!?) statt, das mit Waffen, Fallen und diversen Foltergeräten übersäht war. Offenbar mussten wir heute eine praktische Prüfung schreiben, die aus einem Pacours und einem dreitägigen Survivaltraining im angrenzenden Wald bestand. (na Halleluja...) Wir sollten in Zweiergruppen arbeiten. Innerlich betete ich, man möge mich mit Tiffany zusammenstecken. Aber Jigsaw (oder besser gesagt diese kleine schwule Puppe auf dem Dreirad) steckte mich mit Michael zusammen, während der arme Jason drei Tage mit Freddy verbringen musste. Ich sah die Katastrophe schon kommen. Tiffany, die mit Chucky ein Team bildete, grinste mich an. Offenbar war sie sich sicher, dass er und ich einander näher kommen würden.
Ein Schuss peitschte, das Zeichen für uns, loszulegen.

Mir wurde bald klar, dass ich Michaels Hilfe bitter nötig hatte. Dreimal wurde ich beinahe von präparierten Kreissägen zerfleischt, viermal beinahe von Felskugeln überrollt und einmal von Damien fast in einen laufenden Mähdrescher geschubst. Irgendwann wurde es meinem Teampartner offenbar zu viel und er nahm mich huckepack.
Mit mir auf dem Rücken rannte er auf den Wald zu, den Rucksack in einer Hand und mich mit der anderen Hand festhaltend.
Endlich erreichten wir den Waldrand und liefen hinein, nur nach einem sicheren Platz suchend.

Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, als Michael endlich anhielt und mich runterließ. Ich war irgendwie enttäuscht, denn obwohl ich auf seinem Rücken gehangen hatte wie ein Schluck Wasser in der Kurve, hatte die bloße körperliche Nähe sich recht angenehm angefühlt. Ich wollte aufstehen und ihm dabei helfen, unser Zelt aufzubauen, aber meine Beine klappten unter mir weg. Dann sah ich, dass ich mich verletzt hatte und blutete. Erst jetzt, wo es mir auffiel, setzte der Schmerz ein.
Eine Kreissäge musste mein Bein getroffen haben, die Klinge hatte sich ein paar Zentimeter tief in mein Fleisch gebohrt.
,,Äh... Michael?"
Er drehte sich zu mir um und sah sofort das Blut. Er kam zu mir und ging in die Knie. Seine Hände schoben sachte mein Hosenbein hoch und er betrachtete kritisch die Wunde.
Plötzlich fühlte ich mich schlecht, weil ich ihm keine richtige Partnerin sein konnte. ,,Es tut mir leid. Ich bin so ein Tollpatsch..." Er legte mir die Fingerkuppe seines Zeigefingers an die Lippen und tippte mir sanft an die Unterlippe. Dann machte er sich wieder daran, meine Verletzung zu behandeln.
Der Rucksack, den wir von Jigsaw bekommen hatten, enthielt auch einen Erste-Hilfe-Kasten, deshalb war der Schnitt schnell desinfiziert und verbunden. Nach getaner Arbeit wollte ich aufstehen und Michael helfen, doch er drückte mich wieder runter und machte sich daran, das Zelt aufzubauen und einige trockene Äste, die um unser Lager verteilt waren, zu sammeln. Mir blieb nichts anderes übrig als sitzen zu bleiben und ihm zuzusehen.

Es dauerte nicht lange, da prasselte ein schönes Lagerfeuer vor uns. Michael hatte mir die Jacke gegeben, die er über seinem Overall getragen hatte, damit ich nicht fror, und stocherte in den Flammen herum, damit sie nicht ausgingen.
Unsere Konversation, wenn man es denn so nennen konnte, hatte ich auf ein Minimum beschränkt, um mein Gefühlschaos nicht noch chaotischer zu machen.
Aber mir wurde trotz der Jacke bald kalt und ich zitterte. Noch bevor ich protestieren konnte, setzte Michael sich zu mir und legte einen Arm um meine Schultern.
Ich wollte etwas sagen. Wollte meine Gefühle, die sich einem Orkan gleich in meiner Brust austobten, endlich in Worte fassen, doch da ertönte plötzlich eine rauhe Stimme:,,Na ihr Zwei? Habt ihr was dagegen, wenn wir uns ein wenig zu euch gesellen?"
Freddy und Jason. Na super. ALS OBS NICHT SCHON SCHLIMM GENUG WÄRE!
Michael stand auf und begegnete Jasons Blick. Konflikte. Na super.
,,Uuund, schon ne heiße Session gehabt, ihr beiden?", fragte Freddy lauernd und grinste uns an.
Ich knurrte. ,,Man soll von sich selbst nicht auf andere schließen, du Perversling."
Meine Laune sank unaufhaltsam gen Nullpunkt. Gerade wo ich mich schon fast für Michael entschieden hatte, tauchte Jason auf!
Ich wollte Jason nicht das Herz brechen... Aber Michael hatte mir heute mehrfach das Leben gerettet...
,,Ist sone Zusammenarbeit zweier Teams während der Prüfungen eigentlich erlaubt?", erkundigte ich mich (bitte sag nein, bitte sag nein, bitte sag nein...).
Freddy zuckte mit den Schultern. ,,Der Alte nimmts damit nicht so genau. Außerdem wollte Jassy hier dich unbedingt sehen." Dabei klopfte er Jason auf die Schulter.
,,Hmhm", machte ich genervt und sah Jason an. Er hatte so wunderschöne Augen...
Dann spürte ich, wie Michael seine Hand auf meine legte. Ich schüttelte sie ab, damit es nicht zu einer Messerstecherei kam.
Ich hielt es nicht mehr aus und stand auf. ,,Ich werd n bisschen spazieren gehen."
Freddy drehte sich zu Jason um. ,,Ey Hockeypuck, wie wärs wenn du die Lady begleitest? Es is gefährlich für sie, alleine im Wald herumzuspazieren. Außerdem müsste Jaston hier irgendwo rumlaufen. Er hat zwar Bathory im Schlepptau, aber das wird ihn nicht davon abhalten, die arme kleine Victoria anzubaggern."
Jason stand tatsächlich auf und folgte mir, als ich das Lager verließ.

Ich spürte die ganze Zeit Jasons Blick auf mir, bis ich stehen blieb und sagte:,,Jason, das eben mit Michael... das war nichts."
Der Maskierte griff vorsichtig nach meiner Hand. Er hatte große, rauhe Hände, die mir ein Gefühl von Sicherheit vermittelten. Und wieder empfand ich dieses Kribbeln, dass sich in meinem Bauch schon breit gemacht hatte, als Michael mir den Arm um die Schultern gelegt hatte.
Mir war schwindelig. Schließlich blieb Jason stehen und schloss mich in die Arme. Offenbar hatte er das, was ich gesagt hatte, in den völlig falschen Hals gekriegt.
Trotzdem, er war so unglaublich muskulös...
Dann meldete sich mein Verstand und ich drückte ihn von mir weg. ,,Ach Jason, können wir... nicht einfach Freunde bleiben? Das hat nichts mit Michael zu tun, es ist nur... ich... ich bin momentan so verwirrt (was wohl in erster Linie daran liegt, dass ich normalerweise nicht mit Mördern in eine Klasse gehe!)."
Jason nickte und ließ mich los.
Meine Augen wurden feucht, als ich ihn so enttäuscht und verletzlich sah.
Wiede riss eine Stimme uns aus dem Moment:,,Sieh mal einer an, wer da ist!"
Ein Mann in Ritterrüstung kam auf uns zu, das Metall klapperte bei jedem Schritt. Ihm folgte die Countess Bathory und knurrte genervt:,,Jaston, denk an das, was ich dir gesagt habe!"
Der "Ritter" kam direkt vor mir zum Stehen und wuschelte mir durch die Haare, wodurch einige Strähnen sich in seinen Panzerhandschuhen verfingen.
Na wunderbar! (I-R-O-N-I-E!)



So, und weiter gehts^^

Kapitel 3
Von Rittern und Gräfinnen (Part 1)

So schlenderten wir also zu viert zurück zum Lagerplatz, wo Michael und Freddy auf Jason und mich warteten.
Der Haddonfield-Killer sprang sofort auf, als er mich sah, und lief mir entgegen.
,,Und, wie wars, so ganz ohne Jason und mich?", feixte ich.
Freddy schnaubte. ,,Nicht sehr lebhaft. Wieso hängst du eigentlich immer mit Typen rum, die nie die Zähne auseinander kriegen, Victoria?"
,,Weil ich lieber mit Leuten befreundet bin, die nicht so viel quasseln wie du", lautete meine Antwort. Jaston grinste und schlug mir auf die Schulter (AUTSCH! Diese blöden Handschuhe!). Ich knickte in die Knie und gab einen kurzen Klagelaut von mir. Gräfin Bathory warf dem "Ritter" einen säuerlichen Blick zu und zog mich wieder auf die Beine.
,,Sei ihm nicht böse, Victoria. Jaston ist nunmal.... etwas seltsam."
Ich erwiderte ihren Blick mit leichter Ironie. ,,Was du nicht sagst."
Freddy unterbrach uns:,, Und hast du mit Jason rumgefummelt, Süße?"
,,Erstens: Nein. Zweitens: NENN MICH GEFÄLLIGST NICHT SÜSSE! Das dürfen nur meine besten Freunde, wenn überhaupt."
,,Uhhh, jetzt hast du meine Gefühle verletzt." Der Springwood-Schlitzer zog eine Schnute und drehte sich gespielt beleidigt von mir weg.
Ich verdrehte die Augen. Idiot!
Bathory lächelte mir aufmunternd zu. ,,Mach dir nichts draus, Victoria. Wir wissen doch alle, was für ein Kindskopf Freddy ist." (ach, wissen wir das?)
,,Klar. Aber manchmal nervt er mich einfach damit."
DIe rauhe Stimme des pizzagesichtigen Mörders drang gedämpft zu uns:,,DIr ist schon klar, dass ich dich laut und deutlich hören kann, oder?"
,,Gut, dann muss ich mich nicht wiederholen."
,,Hmpf."
Unterhaltung beendet. Ich ließ mich neben Michael nieder und zog die Knie an die Brust. ,, WIe genau soll diese Prüfung jetzt eigentlich aussehen? Ich glaube kaum, dass Campen als Survival-Prüfung gilt."
Bathory legte den Kopf schief. ,,Naja, soweit ich weiß, hat Jigsaw hier auch wilde Tiere ausgesetzt, die uns attackieren sollen."
,,Definiere 'Wilde TIere'."
,,Naja, ein oder zwei Wölfe... Berglöwen... und jetzt frag mich bitte nicht, wo er das ganze Viehzeugs herkriegt. Das frage ich mich selbst oft."
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Ich weiß ja, dass für Jigsaw nichts unmöglich ist... Dem traue ich alles zu. Aber ich glaube, das gefährlichste TIer, das er hier auf uns losgelassen hat, ist Jaston."
Der Ritter lachte darüber. ,,Natürlich! Niemand kann sich gegen den großen Jaston behaupten!"
Ich beugte mich zu der Blutgräfin rüber. ,,Ihm ist nicht klar, dass wir gerade über ihn herziehen, oder?"
,,Lassen wir ihn in dem Glauben, wir würden ihm schmeicheln", antwortete sie und strich sich eine Strähne ihrer dunklen Haare hinters Ohr. ,,Ist besser so."
,,Hmkay", gab ich von mir.


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BeitragVerfasst: 12.02.2012, 15:22
BenutzeravatarSite AdminSite AdminBeiträge: 9133Wohnort: HamburgRegistriert: 05.09.2007, 08:46
Werd´mir das ganze nacher mal durchlesen und meinen Senf dazu geben!
Da hab´ich mehr zeit!

Bin mal gespannt wann Mamo das hier bemerkt...der liest gerne! :fies



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BeitragVerfasst: 12.02.2012, 15:33
Benutzeravatarneu in der Gruftneu in der GruftBeiträge: 403Wohnort: Crystal LakeRegistriert: 01.12.2011, 20:21
Echt, cool. Ich selber versuche auch ein Buch zu schreiben..also Serena macht es eher aus spaß ..denke ich


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BeitragVerfasst: 12.02.2012, 17:23
BenutzeravatarSite AdminSite AdminBeiträge: 9133Wohnort: HamburgRegistriert: 05.09.2007, 08:46
Puuuh,ich kann mich nicht wirklich entscheiden,ist das ganze nun spaßig,nerdig oder
absolut nicht mein Ding!
Irgendwie hatte ich beim lesen auch ständig das Gefühl,gleich springt glitzer-Edward aus dem Busch um bei der lustigen Runde mitzumischen!
Der Grundgedanke ist allerdings recht spaßig,die bösen Buben in "unsere" Welt zu holen,einzigst der Schreibstil ist nicht ganz so mein Ding!



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BeitragVerfasst: 12.02.2012, 17:25
BenutzeravatarModeratorModeratorBeiträge: 8848Wohnort: LübeckRegistriert: 09.09.2007, 18:31
Puh, soviel Text, da muss ich nachher nochmal schauen. Die Kleinen verlangen nach ihrem Fläschchen und hab nur mal reingeschaut, solange diese abkühlen. ;)



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Dieser Beitrag wurde 163 mal editiert, das nächste Mal von MamoChan, morgen um 16:28 Uhr.

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"Ich habe selten einen Film gesehen, der so konsequent auf alles scheißt, was einen FIlm langweilig macht."
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BeitragVerfasst: 13.02.2012, 12:35
Benutzeravatarneu in der Gruftneu in der GruftBeiträge: 403Wohnort: Crystal LakeRegistriert: 01.12.2011, 20:21
Mir ist es am Anfang auch schwer gefallen das lesen zu wollen. Fand den Eingang auch etwas holperig.
Mein Mann war absolut begeistert und hat gesagt, los lese es mal, das lohnt sich.
Nagut, dann habe ich mir das kopiert und raus gedruckt. Auf Papier liest es sich immer schöner.
Ich fand es dann doch ganz toll. Die Vorstellung in die Schule zu gehen mit Jason und co ist schon einfach genial. Besonders dann Hannibal L. Als Lehrer.


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