Autor Nachricht

<  Fanprojekte  ~  Ein Licht in der Dunkelheit

BeitragVerfasst: 20.04.2009, 21:00
BenutzeravatarModeratorModeratorBeiträge: 8855Wohnort: LübeckRegistriert: 09.09.2007, 18:31
Hier nunmal eine meiner Kurzgeschichten. Ich würde mich über ein kurzes Feedback freuen.

Ein Licht in der Dunkelheit
von
Alexander Lohmann

Als er daheim aufgebrochen war, hatte Blasius erwartet sich die kühle Nachtluft um die Nase wehen zu lassen und den groben Sand zwischen seinen nackten Zehen zu spüren, jedoch nicht mit einem Stück Treibholz auf dieses seltsame Ding einzuschlagen, dass eben aus den Fluten an den Strand gekrochen war und sein Innerstes erschauern ließ.
Hier an der ruhigen Steilküste zwischen dem Brodtener Ufer und Travemünde wollte er all den Strapazen der letzten Wochen wenigstens für einige Stunden entfliehen. Sein Haus gehörte ihm nun nicht mehr. All sein Hab und Gut passten in zwei Reisetaschen, alles was von den Besitztümern seiner Ahnen übrig war. Morgen würde aufbrechen. Hier würde ihn eh nichts mehr halten und die Überfahrt war auch bereits bezahlt. Ein letztes Mal wollte er noch einmal hier herkommen. Hier, an den Strand, der ihn an glückliche Zeiten erinnerte.
Während er auf das vom nächtlichen Mond kaum erhellte Wasser blickte, kam ihm für kurze Zeit der Gedanke einfach in die Fluten zu steigen. Wenn das Meer ihm schon alles genommen hatte, könnte es doch auch ihn gleich mit verschlingen um diese Arbeit zu vollenden. Er würde keine fünfzig Schritt gehen müssen, bis das Wasser tief genug war um nicht mehr darin stehen zu können. Dort gab es kaum noch ein Entkommen. Das Meer holte sich jeden, der sich bis dahin vorwagte. Egal wie stark man gegen die Sog anschwamm, letzten Endes gewann immer die See. Er hatte schon einige Menschen auf diese Art umkommen sehen. Die Erfahrenen Seeleute wussten, welche Stellen gefährlich waren, und bei welchen man keine Bedenken zu haben brauchte, doch er war keiner von ihnen. Er kannte sich mit Nautik nicht aus, war immer nur Handelsmann gewesen.
Als er seinen Schritt ins Wasser tat, umspülte angenehme Kühle seine Füße und stieg weiter seine nackten Waden hinauf, je weiter er denn voranschritt. Nach nur wenigen Schritten verharrte er dann. War das wirklich der Weg, den er gehen wollte? Ja, es erschien so einfach. Die Kälte und Dunkelheit der See willkommen zu heißen und alles vergessen, was gewesen war. Ein Teil der See werden. Anstatt weiterzugehen blieb er genau dort. Seine Füße sanken ein wenig in den weichen Sand, die Wellen umspielten seine Waden und nur das Rauschen des Meeres drang an seine Ohren. Ruhig atmete er mit geschlossenen Augen die Nachtluft ein und genoss den Frieden hier draußen.

Dann war plötzlich Windstille. Zuerst bemerkte Blasius es nicht, aber als dann auch die Wellen verebbten und sich eine gespenstische Stille ausbreitete, öffnete er irritiert seine Augen. Das Wasser vor ihm bildete nun eine beinahe perfekt spiegelnde Oberfläche. Ein Gefühl des Unbehagens stieg in ihm auf. Ein Gefühl wie er es einige Wochen zuvor schon einmal verspürt hatte und ihm niemand Glauben schenkte. Damals hatte viele im darauf folgenden Sturm ihr Dach über dem Kopf und er seine gesamte Familie sowie beinahe alle Besitztümer verloren. Doch war das Gefühl nicht mit dem zu vergleichen, welches er jetzt verspürte. Es würde etwas geschehen, Unheil war im Anmarsch. Die angenehme Kühle war verschwunden und stattdessen zerrte eine eisige Kälte an ihm, als würde sein Leben aus seinem Körper entschwinden. Panisch wollte er sich umdrehen und zurück zum Strand eilen. Dieser versprach Hoffnung, Sicherheit, die Rettung, während das Meer nur noch Tod verhieß. Er konnte es nicht erklären, aber dennoch wusste er, dass er den Strand erreichen musste, wenn er jemals wieder erleben wollte, wie die Sonne aufging. Es schien, als hätte er keine vollständige Kontrolle mehr über seinen Körper. Er bewegte sich träge wie ein Greis, war erschöpft wie er es noch nie erlebt hatte. Das rettende Ufer, obwohl so nah, schien einfach unerreichbar zu sein.
Und dann zog es seinen Blick auf die linke Seite. Dunkel und unheilvoll ragte der alte Leuchtturm an der Küste empor. Bot er schon bei Tageslicht keinen einladenden Anblick, war er des nachts gerade zu gespenstisch. Seit Jahren war er verlassen, noch nie hatte Blasius ihn in Betrieb gesehen, doch nun hatte er das Gefühl, dass das alte Leuchtfeuer heute Nacht brennen würde.
Ein Stimmgewirr brach unmittelbar in seinem Schädel aus und übertönte jeden Gedanken. Entsetzt hielt er beide Hände an den Kopf und schrie auf von Panik ergriffen. Und genauso plötzlich gehorchten ihm seine Beine wieder. Hektisch stolperte er an Land, sank auf die Knie und hielt sich die Ohren zu, in der Hoffnung die unzähligen Stimmen fernzuhalten, die allesamt auf ihn eindrangen.
Der Turm. Das Feuer.
Sie sprachen gleichzeitig und wild durcheinander. Immer und immer wieder.
Der Turm. Das Feuer. Es darf nicht brennen.
Die Hände auf seine Ohren gepresst, wandte er sich immer wieder im Sand, in der Hoffnung die Stimmen endlich zum Schweigen zu bringen. Was war geschehen? Verlor er den Verstand? Warum widerfuhr ihm dieses? Im war alles recht, um das Stimmengewirr verstummen zu lassen. Mit vor Angst verzerrtem Gesicht sah er zum Leuchtturm herüber. Mit einem Mal hatte er sein Ziel deutlich vor Augen. Er musste den alten Leuchtturm erreichen. Was immer auch geschah, er musste unter allen Umständen verhindern, dass das Signal heute Nacht brannte. Weshalb wusste er nicht, doch es war ihm egal.
Unsicher kam er auf die Beine und wankte trotz weichen Knien den Strand entlang. Es trieb ihn immer weiter voran, Meter um Meter, und mit jedem Schritt spürte er wie der dunkle Turm ihn immer stärker anzog. Drohend und unheilvoll wuchs das verlassene Bauwerk immer weiter an, je näher er ihm kam.
Seinen Blick stur auf das Ziel gerichtet kämpfte sich Blasius immer weiter vor. Das Gurgeln, welches vom Wasser ausging, hörte er gar nicht. Überhaupt bemerkte er nicht, dass es seit einigen Minuten das erste Geräusch überhaupt war. Für ihn gab es nur die Stimmen, die auf ihn einhämmerten und den alten Leuchtturm.
Der Turm! Gehe zum Turm! Das Licht darf nicht brennen!
Immer lauter und eindringlicher wurden die Stimmen. Sie riefen wirr durcheinander, und doch glaubte er jede einzelne von ihnen heraushören zu können.
Lass es nicht brennen! Lass es nicht zu! Es darf nicht brennen!
Sich die Hände an den Kopf haltend sank er mit schmerzverzerrten Gesicht auf die Knie. Seine Finger in den Haaren vergraben, biss er die Zähne zusammen, so dass sie knirschten.
„Lasst mich in Ruhe“, presste er mühsam hervor. „Ich tue alles, was ihr wollt, aber lasst mich in Ruhe!“
Das Licht. Das Feuer. Lass es nicht brennen! Das Licht. Das Feuer. Es darf nicht brennen!
„Das Feuer...“, stieß er gequält hervor und riss die Augen auf. Und dann sah er es endlich. Zugleich glaubte er eine eisige Hand wäre in seine Brust gedrungen und hätte sein Herz gepackt um es jetzt ohne Rücksicht zusammenzupressen. Zugleich begann es zu rasen als wollte es diesem eisernen Griff entkommen, doch breitete sich so das Entsetzen nur noch schneller in seinem ganzen Körper aus.
Paß auf! Sei wachsam, riefen die Stimmen. Halte es auf. Das Feuer darf nicht brennen!
Voller Angst verfolgte Blasius, was da vor ihm geschah. Nicht weit von ihm kroch eine unförmige schwarze Masse aus den dunklen Fluten und bahnte sich seinen Weg durch den Sand. Erstarrt vor Schrecken beobachtete er diese Kreatur, völlig anders und entsetzlicher als alles andere, was er jemals zu Gesicht bekam, aussah. Der Körper schien eine gallertartige Masse zu sein, aus der immer wieder tentakelähnliche Auswüchse stießen, mit denen es sich weiter an Land zog. Vor Angst gelähmt vermochte Blasius nicht einen Muskel zu bewegen, nicht einmal die Stimmen in seinem Kopf konnten ihn aus seiner Starre lösen. Entsetzt sah er zu wie dieses Wesen weiter an den Strand kroch. Dabei stellte er fest, dass es nun kleiner geworden war, auch war seine Oberfläche nicht mehr gänzlich schwarz, sondern von vielen verschiedenen hellen Farbtönen durchzogen. Die weiche Masse schien zusehends mehr Konsistenz zu gewinnen und fester zu werden. Die Tentakel wurden weniger zahlreich, dafür aber dicker. Bald waren es nur noch vier kräftige Auswüchse, mit denen es sich über den Sand zog. Doch es veränderte sich weiter.
Von Ekel geschüttelt sah Blasius zu, wie die Kreatur in seiner Form immer mehr einer kranken unheilvollen Karikatur eines menschlichen Körpers glich. Sein Atem ging schneller, als es weiter auf ihn zukam. Dieses Ungetüm durfte ihn auf keinen Fall berühren. Um nichts auf der Welt, wollte er die schleimige Oberfläche dieses Wesens auf seiner Haut spüren. Hektisch sah er sich um. Er brauchte etwas um sich zu verteidigen. Eine Waffe. Irgendetwas. Nicht weit von sich glaubte er ein Stück altes Treibholz auszumachen. Er ergriff das morsche Holz und wandte sich wieder zu der monströsen Gestalt, die sich inzwischen weiter verändert hatte. Aus dem Rumpf war so etwas wie ein Kopf gewachsen, nur schrecklich verzerrt. Zwei schleimige Kugeln schickten sich an so etwas wie Auen werden zu wollen und in der Mitte tat sich plötzlich ein breites Loch auf und entblößte einen ekelhaft anzusehenden Schlund, gespickt mit einigen vereinzelten krummen Zähnen. Ein widerlicher Gestank strömte Blasius entgegen, als die Kreatur zu einem ersten Atemzug ansetzte und dann einen entsetzlichen Schrei ausstieß, der Qual und Leid auszudrücken schien. Doch nur für kurze Zeit, denn voller Angst schlug Blasius mit dem Stück Holz zu und verhinderte so jede weitere Veränderung dieses Wesens. Alles in ihm zog sich zusammen, als er nicht wie erhofft auf harten Knochen traf, sondern auf eine weiche Masse, die augenblicklich nachgab. Der Kopf verformte sich und zerplatzte nur wenig später. Die ganze Gestalt verzog sich und schien auseinander zufallen. Blasius schlug erneut zu, und dann noch einmal. Immer und immer wieder schlug er auf die Kreatur ein. Teile seines Körpers spritzten über den Strand, doch blieben sie nicht einfach im Sand liegen, sondern bewegten sich weiter. Nicht nur dass, sie schienen sich wieder zu dem Wesen hin zu bewegen, als wollten sie wieder teil von ihm werden.
Weitere Male schlug Blasius zu, bis aus dem Körper wieder eine unförmige Masse geworden war. Er konnte kein Blut sehen, keine Organe. Nur eine widerliche schleimige Masse. Und dann bewegte es sich. Zuerst hatte er es nur für ein Zucken gehalten, doch dann waren es gleichmäßige Wogen, die es durchzogen. Die kleinen Teile bewegten sich darauf zu und vereinigten sich wieder mit der schleimigen Masse. Schon bald begann es wieder sich zu verändern.
Sei auf der Hut! Halte ihn auf, hörte er wieder die Stimmen rufen, und schloß sogleich den Griff wieder fester um das Stück Treibholz. Er wollte ihm gar nicht erst die Möglichkeit geben seine alte Form von eben wieder anzunehmen und schlug erneut darauf ein. Er holte weit aus und schlug mit aller Kraft zu, so fest er konnte. Er musste die Teile dieses Körpers soweit wie möglich am Strand verstreuen. Je besser ihm das gelang, desto länger würde es brauchen um sich wieder zusammenzusetzen. Und dann lief er. Das Holzstück noch immer in der Hand rannte er los, so schnell ihn seine Beine trugen. Seine Füße sanken im weichen Sand ein, und schon bald war er völlig außer Atem. Seine Lunge brannte, aber der Leuchtturm war in greifbarer Nähe. Nicht mehr weit, und er würde am Ziel sein. Inständig hoffte er, die Tür wäre nicht verriegelt, oder das Schloß zumindest soweit verrostet, dass er es ohne größere Probleme aufbrechen konnte. Er streckte die Hand aus um den Türgriff zu ergreifen und dann stürzte er. Plötzlich hatte ihn etwas am Bein gepackt und zu Fall gebracht. Es geschah so aus heiterem Himmel, dass nur verwundert bemerkte, wie sich ihm der Boden auf seltsame Art näherte, kurz bevor ihm der Sand zwischen den Zähnen knirschte. Hektisch drehte sich Blasius um und erkannte sofort, den Tentakel, der scheinbar aus dem Sand gewachsen war und sich um seinen Knöchel wand, den er jetzt erbarmungslos festhielt. Weitere Fangarme wuchsen empor und suchten ihren Weg über den Sand zu seinem Körper. Er strampelte wild und in Panik um sich ja nicht von ihnen berühren zu lassen, doch sie bewegten sich blitzschnell. Kaum hatten sie seine Füße berührt, wickelten sie sich auch schon um seine Waden und weiter seine Beine hoch. Nur wenige Sekunden später befanden sich seine Arme in einer festen Umklammerung. Einzig den Kopf konnte er noch bewegen. Blasius sah sich um und erblickte die Kreatur die sich aus dem Sand erhob und dabei immer mehr zu einem verzerrtem Abbild eines Menschen wurde. Schon bald glaubte er ein entsetzlich hässliches Gesicht in einem schrecklich deformierten Kopf auszumachen.
„Sssssssiiie kkomn. Ssssssie kommen baaaaaald.“, sagte das Wesen mit einer rasselnden keuchenden Stimme. „Siinnnd fassssst hhhhhier. Sie kooooommennnnnnnnnnn......“
Viel mehr bekam Blasius nicht mehr mit, denn plötzlich bedeckte ein schleimiger Teil der Kreatur sein Gesicht und raubte ihm den Atem. Und bald kam die Dunkelheit über ihn und lies selbst die verstummen.

Wenn er sich erhofft hatte tot zu sein, wurde er schon bald enttäuscht. Auch hatte er keine Zeit dafür sich Gedanken darum zu machen, weshalb die Kreatur ihn am Leben gelassen hatte. Als er erwachte, wünschte er sich zumindest es zu sein, denn er glaubte sein Schädel würde jede Sekunde zerplatzen und die Stimmen drangen erbarmungslos weiter auf ihn ein.
Wach auf! Beeile Dich! Halte es auf! Das Feuer! Lass es nicht brennen! Halte es auf!
Die Stimmen waren lauter als je zuvor. Blasius schrie laut auf, als sie wieder alle gleichzeitig auf ihn einschrien und ihn um den Verstand zu bringen drohten.
„Hört auf!“, reif er flehend. „Geht weg!“
Du musst zum Turm! Der Turm! Das Feuer! Es darf nicht brennen!
Mühsam rappelte er sich auf und sah zum Leuchtturm herüber. Der Anblick, der sich ihm bot, lies ihm beinahe die Schwelle zum Wahnsinn überschreiten. Es war nicht die Tatsache, dass das Leuchtsignal brannte und in die Nacht herausstrahlte. Das Wesen musste es eingeschaltet haben. Vielmehr war es das, was er vom Meer aus kommen sah. Hatte er geglaubt bereits das größtmöglich nur erdenkliche Entsetzen erblickt zu haben, so wusste er nun, dass er sich geirrt hatte. Vom Meer aus, Drang etwas auf das Festland zu, dass aussah wie eine von Finsternis durchsetzte Nebelbank. Und diese Verbarg einen Schrecken, der größer war, als alles, was er sich je hätte vorstellen können. Hier und da glaubte er sich windende Körper von gewaltiger Größe auszumachen, leuchtende Augen, undeutliche Schemen. Er wusste nicht, was es war, aber er musste unter allen Umständen verhindern, dass diese düstere Nebelbank das Festland erreichte.
Seinen letzten Mut zusammennehmend, sprang er auf und rannte auf die verschlossene Tür des Leuchtturms zu. Natürlich war sie verschlossen, aber das Holz war alt und morsch. Die Verzweiflung setzte die letzten Kräfte in ihm frei und so konnte die Tür seinen Tritten nicht lange standhalten. Das Holz splitterte und gab den Weg in das innere des alten Bauwerks frei. Er stürmte herein und sah sich wild um. Eine rostige Schaufel, war an der gegenüberliegenden Wand gelehnt. Er ergriff sie und eilte damit die Steile Wendeltreppe nach oben.
Beeile Dich! Das Licht! Das Feuer!
Ein Tentakel schoß aus der Luke zur obersten Plattform und schlug wild um sich. Panisch darauf bedacht nicht davon berührt zu werden wich Blasius aus, wäre dabei beinahe wieder die Treppe hinuntergestürzt und schlug mit der Schaufel nach dem Tentakel. Mit einem heftigen Hieb trennte er ihn ab und stieg die letzten Stufen zur Plattform hinauf. Das unheimliche Wesen stand wandte sich zu ihm um. Es war nun noch menschlicher geworden, doch machte gerade das es noch viel bizarrer. Seine Oberfläche war noch immer schleimig und von vielen Farbtönen durchzogen. Während sein Körper und Kopf beinahe normale Proportionen aufwiesen, mündeten seine Gliedmaßen in mehrere bizarr anzusehende und sich windende Tentakel.
„Neeinnnnn...“, rief das Wesen mit einer rauen gurgelnden Stimme, während es auf Blasius zu kam und sofort nach ihm griff. Er reagierte schnell und ließ die Schaufel auf den Kopf den Wesens niedersausen, welcher sofort zerplatzte. Wild peitschten die Tentakel umher, nach einem Ziel suchend. Blasius hob erneut die Schaufel um weiter auf die Kreatur einzuschlagen.
Nein! Das Licht! Laß es nicht brennen.......
Die Stimmen waren laut und hallten in seinem Schädel wieder. Er hielt inne und sah zum Signalfeuer herüber. Die Kreatur vermochte er vielleicht nicht zu besiegen, aber er konnte das zerstören, weshalb sie hier war. Er hob die Schaufel und zerschlug mit einem mächtigen Hieb das Linsengehäuse und die dahinterliegende Petroleumlampe. Augenblicklich erstarb die Flamme und Dunkelheit breitete sich aus.
„Neeiiiiiiinnnnnnnnn...“, schrie die Kreatur mit einem kehligen Laut. „Dassss Lichhhhhhht...... Esssssss hält sie ferrrrrrnnnnn... hält sie ferrrrrrnnnnn......“
Mit den letzten Worten ging eine ebenso faszinierende wie erschreckende Veränderung mit der Kreatur durch. Zuerst sank sie einfach nur in sich zusammen, nur um dann innerhalb weniger Sekunden zu einem stinkenden zähflüssigen Schleim dahinzuschmelzen. Schwer atmend beobachtete das Geschehen voller Argwohn, immer in Erwartung, dass das unheimliche Wesen doch noch zu einem letzten Angriff ansetzen würde. Angespannt hielt er sich bereits ihm mit der Schaufel den Rest zu geben, sollte es sich noch einmal gegen ihn erheben. Dann ließ er die Schaufel doch noch sinken. Und plötzlich viel die gesamte Anspannung endlich wie eine Last von ihm ab. Er fühlte sich erschöpft und müde aber auch unendlich erleichtert diesen Schrecken nun endlich hinter sich zu haben. Auch die Stimmen waren nun endlich verstummt. Mit einem lauten Scheppern landete die Schaufel auf dem Boden, als er sie fallen ließ und zur Tür für den Balkon vom Lotsenausguck ging. Erschöpft lehnte er sich draußen an das Geländer und sah in die Nacht hinaus.
Er war noch nicht einmal überrascht über das, was er nun vor sich sah. Vielleicht war es die Erschöpfung, die ihn einfach nur resigniert auf die gewaltige düstere Nebelbank, welche unheilvolle Kreaturen beherbergte, starren und die Dinge auf sich zukommen ließ, die unweigerlich folgen sollte. Ihm wurde bewusst, dass er einen gewaltigen Fehler begangen hatte. Er war die ganze Zeit davon ausgegangen, dass der Leuchtturm dazu bestimmt war jemanden den Weg zu weisen, doch wie konnte er ahnen, dass er damit völlig falsch lag? Was hatte das unheimliche Wesen gesagt, bevor er das Signalfeuer zerstörte? Das Licht hält sie fern. Und nun war das Licht erloschen.



_________________
Dieser Beitrag wurde 163 mal editiert, das nächste Mal von MamoChan, morgen um 16:28 Uhr.

Bild

"Ich habe selten einen Film gesehen, der so konsequent auf alles scheißt, was einen FIlm langweilig macht."
Offline Profil
BeitragVerfasst: 21.04.2009, 08:40
BenutzeravatarWächter des TTWächter des TTBeiträge: 3059Wohnort: KaltenkirchenRegistriert: 29.02.2008, 20:12
Ich les mir das nochmal ganz durch, hab jetzt nur ma so den ersten Absatz gelesen...hähähä, der Schreibstil is von irgendwas beeinflusst, was mir sehr bekannt vorkommt...haste so John Sinclair, Larry Brent und Macabros mal gelesen?? Fühl mich zumindest stark daran erinnert!

Evtl. seh ich das anders, wenn ichs ganz durchgelesen hab, aber so erstmal denk ich an die Geschichten...net schlecht, Herr Specht! :finger04


Will gleich erstmal pokern, deswegen keine Zeit...



_________________
Seltsam? Aber so steht es geschrieben...
neal-adams-monsters.jpg
Offline Profil
BeitragVerfasst: 23.04.2009, 09:48
BenutzeravatarWächter des TTWächter des TTBeiträge: 3059Wohnort: KaltenkirchenRegistriert: 29.02.2008, 20:12
Soooo...

Erstmal zum negativen:

Das Wort "Schleim" hast du zu oft benutzt, du hättest gern artverwandte Ausdrücke nutzen können.
Ich kreide das an, weil ich selbst gern diesen Fehler mach und mich das deshalb wohl stört.
Bsp? Ich habe auch diesen Film gesehen, das war auchan diesem Tag.

So schlimm wie bei mir ist es bei dir nicht, aber die Wörter "Schleim" und "schleimig" sind mir zu oft aufgefallen für meinen Geschmack...was gibts als Alternative? Glitschig, glibbrig, zähflüssig, ...hmm, gut, viele mehr gibts da nicht^^

Ansonsten is mir nur negativ aufgefallen, (siehst??!Das ist richtig schrecklich bei mir!^^)daß du mehr größere Absatzabstände machen könntest, gerade bei einem langen Text ist das alles leichter zu lesen.
(Ich les echt gern, aber am PC einen durchgehend längeren Text lesen, ist echt anstrengend.Hah! Da war er wieder, mein Ätz Fehler!! Ich weiß wieder, warum ich mir Bücher und Zeitschriften kaufe...)



So, das angenehm positive:

Du schaffst es, das ich mir vor meinem geistigen Auge die Szenerie deutlich vorstellen kann.
Zu erst dachte ich, als du das Hauptaugenmerk von den Stimmen/ Leuchtturm/ Feuer abgelenkt hast und nur noch das Tentakelwesen umschrieben hast ((ach scheisse!!), gehst du nicht weiter drauf ein und somit wird nicht geklärt, was das alles mit dem Feuer etc. auf sich hat.


Aber das Feuer etc. ist ja im weiteren Verlauf/ Ende der Geschichte ja elementar, somit sorgt dies noch für einen gelungenen "Überraschungseffekt".

Was mir nur unklar ist: Wollte die Kreatur ihn warnen??

Das unhappy end gefällt mir auch besonders gut, erinnert mich da doch eher (also leicht) an Stephen King als an Dan Shocker und Co. ...



_________________
Seltsam? Aber so steht es geschrieben...
neal-adams-monsters.jpg
Offline Profil
BeitragVerfasst: 23.04.2009, 11:49
BenutzeravatarModeratorModeratorBeiträge: 8855Wohnort: LübeckRegistriert: 09.09.2007, 18:31
Danke Gnubbel für deine ausführliche Kritik. :) Ja, Du hast absolut recht. Ich sollte wirklich mehr darauf achten einen etwas breitgefächerten Wortschatz zu benutzen. Ich benutze tatsächlich oftmal viel zu ähnliche Formulierungen. Auch schleichen sich immer mehr Rechtschreibfehler ein, die ich leider nur zu schnell übersehe. Ich bin quasi ein wenig betriebsblind, wenn es um die Korrekturen der eigenen Geschichten geht. :schaem Aber ich arbeite dran. ;) Nochmals danke für die Kritik. :)



_________________
Dieser Beitrag wurde 163 mal editiert, das nächste Mal von MamoChan, morgen um 16:28 Uhr.

Bild

"Ich habe selten einen Film gesehen, der so konsequent auf alles scheißt, was einen FIlm langweilig macht."
Offline Profil
BeitragVerfasst: 23.04.2009, 13:30
BenutzeravatarWächter des TTWächter des TTBeiträge: 3059Wohnort: KaltenkirchenRegistriert: 29.02.2008, 20:12
Gnubbelkopf hat geschrieben:

Was mir nur unklar ist: Wollte die Kreatur ihn warnen??

.

Na??



_________________
Seltsam? Aber so steht es geschrieben...
neal-adams-monsters.jpg
Offline Profil
BeitragVerfasst: 23.04.2009, 18:16
BenutzeravatarModeratorModeratorBeiträge: 8855Wohnort: LübeckRegistriert: 09.09.2007, 18:31
Nein, die Kreatur war dafür da das Licht anzuzünden, um den Nebel fernzuhalten. ^^



_________________
Dieser Beitrag wurde 163 mal editiert, das nächste Mal von MamoChan, morgen um 16:28 Uhr.

Bild

"Ich habe selten einen Film gesehen, der so konsequent auf alles scheißt, was einen FIlm langweilig macht."
Offline Profil
BeitragVerfasst: 24.04.2009, 09:27
BenutzeravatarSite AdminSite AdminBeiträge: 9140Wohnort: HamburgRegistriert: 05.09.2007, 08:46
So ,ich habe mir die Geschichte jetzt auch mal ganz in Ruhe durchgelesen,
was mir gleich als erstes aufgefallen ist,man hätte mit ein paar mehr Absätzen arbeiten können,sowas liest sich am Rechner immer besser.

Über die Rechtschreibfehler brauch ich jetzt nichts zu schreiben,das wurde schon angesprochen,außerdem weißt du das selber ;)

Desweiteren habe ich das Gefühl gehabt,das im ersten Teil der Geschichte bevor das Monster auftauchte,die Sätze ein wenig abgehakt klingen.
Zumindest hatte ich so das Gefühl beim lesen,es war irgendwie nicht stimmig genug und fügte sich nicht wirklich als ganzes zusammen.
So wie "blablablaPUNKTblablablablaPUNKT"

Ich hoffe du verstehst wie ich das meine :keks

Die Story selber sehr gut ge-und beschrieben,wäre allerdings auch mehr potential drin gewesen,ich weiß jetzt allerdings nicht ob es da eine beschränkte Wortzahl gegeben hat.
Man merkt auch wo du dich hast inspirieren lassen,aber auch daran bin ich ja nicht gänzlich unschuldig :engel zumindest in eine gewissen richtung habe ich dich geschubbst,auch wenn du diesen Grundgedanken ja selber schon hattest!

Anmerk.von mir:
ich habe mich im Vorfeld schon mit Mamo ein wenig über die Story unterhalten,
zumindest was das "böse" bzw "gute" angeht ;)


...und jetzt auf nach Cöln,gucken wie Blasius mit seinem neuen Leben zurecht kommt :eg



_________________
SI VIS PACEM,PARA BELLUM
_______________________
Bild
Offline Profil Website besuchen ICQ
BeitragVerfasst: 24.04.2009, 13:24
BenutzeravatarWächter des TTWächter des TTBeiträge: 3059Wohnort: KaltenkirchenRegistriert: 29.02.2008, 20:12
Was sind denn die Einflüsse??

Der Name Blasius ist ja auch ganz großes Kino, übrigens... :keks



_________________
Seltsam? Aber so steht es geschrieben...
neal-adams-monsters.jpg
Offline Profil

Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach:

Alle Zeiten sind UTC [ Sommerzeit ]
Seite 1 von 1
8 Beiträge
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast
Suche nach:
Ein neues Thema erstellen  Auf das Thema antworten
Gehe zu:  
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.
cron