Wohl mehr Thriller als Horror, denke ich dennoch, daß der Film ganz gut hier reinpasst. Eine abgeschottete Insel mit einer Nervenheilanstalt, in der die gefährlichsten Insassen des Landes behandelt werden, eine geheimnisvolle Flucht, zwielichte Gestalten und ein Hauptcharakter mit einem Geheimnis, das bietet genug Stoff für einen tollen packenden Film.
Inhalt: Der Film beginnt im Jahr 1954, der US-Marshall Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) setzt mit seinem Partner Partner Chuck Aule, mit dem er das erste Mal zusammenarbeitet, mit der Fähre zu der Nervenheilanstalt auf Shutter Island übersetzt. Sie sollen das geheimnisvolle Verschwinden einer Patientin aufklären. Teddy leidet unter schrecklichen Alpträumen, in denen er Erlebnisse aus dem Krieg immer wieder durchlebt oder den Tod seiner Frau erneut mit ansehen muss.
Auf Shutter Island begegnen sie Dr. Cawley (Ben Kingsley), der sie sehr zuvorkommend mit Informationen versorgt, aber scheinbar auch Geheimnisse birgt, ebenso wie der deutschstämmige Arzt Dr. Naehring.
Bald bricht ein verherrender Hurrikan aus, die Insel ist von der Außenwelt abgeschnitten, es herrscht Chaos.
keimt in ihnen der Verdacht auf, daß sich auf dieser Insel mehr verbirgt, als es den Anschein hat. Man verwährt ihnen Einblick in die Personal- oder Krankenakten, auf einer versteckten Notiz der verschwundenen Patientin finden sie einen Hinweis auf einen geheimnisvollen weiteren Patienten, der nirgendwo gelistet ist. Je weiter Teddy ermittelt, desto mehr Fragen tun sich auf. Inwieweit ist er selbst in diese Sache verstrickt, da es persönliche Gründe waren, wegen der er sich den Fall auf Shutter Island hat zuteilen lassen? Wem kann er noch trauen? Ihm überkommt das Gefühl, daß man nicht will, daß er diese Insel wieder verlässt.
Martin Scorsese gehört zweifelohne zur Elite der Hollywood-Regisseure, und auch hier hat er sein Können wieder gekonnt unter Beweis gestellt. Auf der Romanvorlage von Dennis Lehane basierend schuf einer einen packenden Thriller mit einer unglaublich dichten Atmosphäre.
Das Setting der in Backsteingothik gestalteten Nervenheilanstalt wirkt idyllisch bei Tag und bedrohlich bei Nacht. Sobald der Sturm losbricht, spürt der Zuschauer die ausweglose Lage der Hauptfiguren. Gefangen auf einer Insel mit verrückten Straftätern und Personal von dem man nicht weiß, ob man ihnen trauen kann.
Der Anfang beginnt pompös und geheimnisvoll, verliert im zweiten Akt aber ein wenig Tempo. Hier werden dem Zuschauer viele Informationen zugespielt, vieleicht zuviele. Wer die wirklich zahlreichen Hinweise richtig sortiert und interpretiert wird auch schnell das Ende erraten. Im dritten Akt hingegen nimmt das Tempo nochmals gehörig zu, und bereitet sehr ausführlich das Finale vor.
Die Darsteller machen ihre Sache wirklich gut, aber außer Ben Kingsley verkommen die meisten der Darsteller neben Leonardo DiCaprio eher zu Stichwortgebern. DiCaprio liefert eine hervorragende Leistung ab.
Fazit: Ein wirkliches Highlight in diesem Jahr. Der Film besticht durch eine beklemmende Atmosphäre und dichte Spannung, die den Zuschauer Stück für Stück in seinen Bann zieht und später nicht mehr los lässt.
