Reaktorunfall?

In den späten Abendstunden wurde Sachsen Anhalt von einer schweren Explosion erschüttert. Berichten zufolge kam es zu einer Stichflamme, die noch weit über die Landesgrenze hinaus zu sehen war. Erste Berichte erinnerten an die Vorkommnisse beim Reaktorbrand in Tschernobyl. Zwischenfälle in den nahegelegenen Forschungsreaktoren in Berlin oder Braunschweig wurden bereits dementiert.


Zwischenfall in Mahlwinkel
Hilflose Blicke. Menschen die orientierungslos umherwandern. In den gestrigen Abendstunden kam es zu einer Explosion im Kreis Sachsen Anhalt. Augenzeugen nach kam es auf dem Land der dort seit angeblich Jahrhunderten ansässigen Familie, den bekannten MacNecks, zu einer Stichflamme, die noch mehrere Kilometer weit zu sehen war. Freiwillige Helfer, die gekommen waren, dort gelagerte Moonshine Fässer in Sicherheit zu bringen, wurden zunächst vom Familienoberhaupt „Pa“ und seiner doppelläufigen Schrotflinte davon abgehalten sein Grundstück zu betreten.
Der genaue Unfallhergang konnte nicht ermittelt werden, aber „Pa“ MacNeck soll immer wieder anderen Familienmitgliedern zugerufen haben, sie wären „zu dumm in einen Eimer zu scheißen“. Möglich, dass also eine mangelnde Sicherheitskontrolle schuld an dem Vorfall war.
Augenzeugen konnten nicht befragt werden, da man zwar Stiefel (mit darin abgetrennten Füßen) in der Nähe des Explosionsherds fand, jedoch nicht deren Besitzer. Einzig die MacNecks scheinen die Explosion mehr oder weniger unbeschadet überstanden zu haben. Jedoch zeigten alle eine minder schwere bis schwere geistige Verwirrung, bei der sie sich weder bewusst waren in welchem Jahr sie sich befanden, einige wähnten sich in den späten 80ern, noch sicher waren ob sie lebten oder schon tot waren. Unsicher ob dies durch die Wucht der Explosion verursacht wurde oder durch die danach austretenden Moonshine-Dämpfe, die wohl in der Lage waren schwerste Halluzinationen hervorzurufen. Dem widersprachen jedoch mehrere Augenzeugen, die angaben, jenes Verhalten sei für MacNecks normal. Sie berichteten ebenfalls, dass es „Junior MacNeck“ war, der die Flammen mittels einer Eruktation, die ihres Gleichen suchte, löschte. „Er hat einfach die Flammen ausgerülpst“, berichtete ein geschätztes Mitglied des den MacNecks nahestehenden Motorradclubs.

Mehrere Menschen waren weinend zusammengebrochen als „Ma MacNeck“ mit dem besen in der Hand verkündete, durch die Explosion sei eine Menge von 42.000 Litern Moonshine in Rauch aufgegangen. Laut „Ma“ handelte es sich dabei um die Produktion eines ganzen Monats. Während viele der Schaulustigen nun endgültig die Fassung verloren und sich Verzweiflung unter ihnen schneller ausbreitete als die gerade umher gehende Seuche Menschen in Untote verwandelt, war das Statement der MacNecks mit „Tja. Schöne Scheiße!“ schlicht aber treffend zusammengefasst.

Die Meinungen darüber, wie lange die MacNecks bereits hier in Mahlwinkel verweilen, gehen stark auseinander. Sagen die einen, die MacNecks waren schon immer da, waren Andere der Ansicht, die MacNecks seien erst vor wenigen Jahren hier aufgetaucht. Nicht wenige, darunter sogar die MacNecks selbst, waren sich nicht mal sicher, ob es überhaupt dieselben MacNecks sind wie vor einigen Jahren. Laut Landbesitzurkunde konnte ihr Anspruch auf das von ihnen (und sämtlichen übrigen Bewohnern des Kreises, die davon scheinbar gar nichts ahnen) bewohnte Land bis weit nach der Zeit Napoleons zurückverfolgt werden.
Einig ist man sich nur darin, dass dies der schlimmste Vorfall in der Familiengeschichte der MacNecks war, seit ihnen damals ein Moonshine-Kessel in der Tungusta hochging.